PPS FILAMENT

POLYPHENYLENSULFID

PPS (Polyphenylensulfid) ist ein hitzebeständiges 3D-Druck Filament und wird zu Recht auch Hochleistungskunststoff genannt. Dieser teilkristalline Kunststoff zeichnet sich durch seine besondere Widerstandsfähigkeit und die höchste Temperaturbeständigkeit unter allen thermoplastischer Kunststoffe aus. Seine mechanischen Eigenschaften, wie z.B. Formstabilität, bleiben auch bei Dauereinsätzen bei Hochtemperaturen von 100 Grad erhalten. Beeindruckend ist auch seine chemische Beständigkeit gegenüber nahezu allen Lösungsmitteln, vielen Säuren und Laugen. Zudem sind Polyphenylensulfide hochgradig undurchlässig gegenüber Flüssigkeiten und Gasen und zeichnen sich durch ihre geringe Wasseraufnahme und Kriechneigung aus.


Aufgrund seiner hohen elektrischen Durchschlagsfestigkeit ist das PPS Filament ideal als Isolator geeignet. Die beeindruckenden Eigenschaften von PPS erlauben einen sehr vielseitigen Einsatz im 3D-Druck. Gerade im Elektronik- und Fahrzeugsektor werden mithilfe von PPS und der additiven Fertigung Formteile hergestellt, die höchsten mechanischen, elektrischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen standhalten müssen.

Verarbeitungsparameter:

Extrusionstemperatur: 335 °C
Plattformtemperatur: 120 °C
Druckoberfläche: Kapton

Da es sich bei PPS um einen teilkristallinen Kunststoff handelt und sowohl die Verarbeitungs- als auch die Glasübergangstemperatur (90 °C) sehr hoch sind ist ein geschlossener und beheizter Bauraum, mit aktiver Temperaturregelung, für einen stabilen Fertigungsprozess unerlässlich.


Bei der Verarbeitung von PPS bilden sich während des Druckprozesses, auch mit beheiztem Bauraum, Spannungen im inneren des Bauteils, weshalb die Haftung des Bauteils auf der Druckplattform einen wichtigen Prozessparameter darstellt. Außerdem hat sich gezeigt, dass diese Spannungen so stark werden könne, dass sich dünne Dauerdruckplatten, etwa aus Carbonfaser oder Aluminium, während des Druckens verformen, die Bauplattform sollte also entsprechend dimensioniert sein.

Post-Processing

PPS kann mechanisch bearbeitet und mit und ohne „Inset“ geschraubt werden. Aufgrund der chemischen Beständigkeit sind Klebeverbindungen mit Lösemittelklebstoffen nicht möglich, jedoch sind Verbindungen mittels 2-Komponenten Epoxidharz oder Polyurethanklebern möglich. [1]

Um PPS Bauteile zu lackieren ist eine Behandlung der Oberfläche etwa durch Beflammen oder eine Grundierung auf Polyurethanbasis notwendig.[1]

Löslichkeit/Beständigkeit

PPS ist formstabil bis 200° C und zudem gegenüber nahezu allen Lösemitteln, vielen Säuren und Laugen beständig. Aufgrund der großen Vielfalt in diesem Bereich muss die Beständigkeit des Materials nach Bedarf abgeklärt werden.

Einsatzbereiche

Aufgrund seiner hohen Temperaturbeständigkeit eignet sich PPS für dauerhafte Hochtemperaturanwendungen unter hohen mechanischen Beanspruchungen, etwa als 3D-gedruckte Laminierform zur mehrfachen Verwendung in Autoklaven bei hohen Temperaturen und Drücken.

Dank der herausragenden Chemikalienbeständigkeit kann PPS problemlos sterilisiert werden, was es ideal für Anwendungen im Medizinbereich macht.

PPS ist von Natur aus flammbeständig und erreicht die Einstufung V0 nach UL 94. (Verlöschen der Flamme nach 10s, max. 30s nachglimmen, kein brennendes Abtropfen)

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